LXC & LXD: Die leichtgewichtige Virtualisierung für moderne IT-Infrastrukturen
In einer Welt, in der Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Effizienz entscheidend sind, spielen Container eine zentrale Rolle in der modernen IT. Während Docker oft im Rampenlicht steht, gibt es eine ebenso leistungsfähige, oft unterschätzte Alternative aus dem Hause Canonical: LXC und LXD. In diesem Beitrag beleuchten wir die Unterschiede, Anwendungsfälle und Vorteile dieser Technologie – und warum sie in vielen Szenarien sogar die bessere Wahl sein kann.
Was ist LXC?
LXC (Linux Containers) ist eine Betriebssystem-Virtualisierungsmethode, die es erlaubt, mehrere isolierte Linux-Systeme (Container) auf einem gemeinsamen Linux-Kernel auszuführen. Es nutzt bestehende Kernel-Features wie cgroups und Namespaces, um Prozesse voneinander zu isolieren.
Im Gegensatz zu klassischen virtuellen Maschinen (VMs) teilen sich LXC-Container den Kernel des Hostsystems. Dadurch sind sie:
- Schneller im Start
- Ressourcenschonender
- Leichtgewichtig
LXC gibt es seit etwa 2008 und ist sehr nah an der nativen Linux-Umgebung.
Was ist LXD?
LXD ist ein von Canonical entwickelter Daemon und die Managementschicht über LXC. Während LXC eher eine Low-Level-API bietet, bringt LXD eine benutzerfreundliche CLI und REST-API mit sich.
LXD erweitert LXC um:
- Einfache CLI- und API-Verwaltung
- Netzwerkmanagement (Bridges, NAT, etc.)
- Storage-Backends (ZFS, Btrfs, LVM, etc.)
- Image-Management (Herunterladen, Erstellen, Klonen)
- Snapshots, Live-Migrationen, Clusterbetrieb
Man kann sich LXD also als Container-Hypervisor vorstellen, der LXC-Container orchestriert.
Warum LXC/LXD statt Docker?
Obwohl Docker mittlerweile fast zum Synonym für Container geworden ist, gibt es viele gute Gründe, LXC/LXD in Betracht zu ziehen:
Funktion | Docker | LXC/LXD |
---|---|---|
Fokus | Applikationscontainer | Systemcontainer |
Init-System möglich | Nein (meistens nicht) | Ja |
Full-OS im Container | Eingeschränkt | Ja |
Snapshots, Live-Migration | Eingeschränkt | Ja |
REST-API für Systemverwaltung | Nein | Ja |
Cluster-Management | Extern nötig (z. B. Swarm, Kubernetes) | Integriert |
Use Cases für LXD:
- Entwicklung und Testen ganzer Linux-Umgebungen
- Isolierung von Diensten mit vollständiger Systemumgebung
- Schnell bootende VMs für CI/CD
- Multi-Tenant-Hosting ohne klassische VMs
Fazit
LXC und LXD bieten eine leistungsfähige, flexible und ressourcenschonende Virtualisierungslösung. Besonders in Umgebungen, in denen vollständige Betriebssysteme in Containern benötigt werden, etwa in DevOps-, CI/CD- oder Hosting-Szenarien, kann LXD seine Stärken voll ausspielen.
LXC und LXD sind die perfekte Wahl für systemnahe Containerisierung mit mehr Kontrolle und weniger Overhead.